Infos für Eltern, die ihr Kind nicht testen lassen wollen

 14.04.2021
Infos für Eltern, die ihr Kind nicht testen lassen wollen

Liebe Eltern,

da sich seit meinem Brief von gestern schon wieder eine Änderung ergeben hat, möchte ich Sie auf diesem Weg davon in Kenntnis setzen. Diese Änderung bezieht sich auf die Vorgabe der Bezirksregierung Köln als für uns verantwortliche Obere Schulaufsichtsbehörde. Die besagt, dass wir die Eltern der Kinder, die nicht getestet werden dürfen, lediglich über die Inhalte des Unterrichts informieren sollen und dieser dann in Eigenverantwortung der Eltern durch diese vermittelt werden muss.

Ich habe mich in Absprache mit dem Kollegium dazu entschieden, Ihnen trotz dieser Mitteilung/Vorgabe wie gestern angekündigt zum Wohle der Kinder das Material immer aktuell zur Verfügung zu stellen. Bedingung dafür ist allerdings, dass Sie dieses an den jeweiligen Präsenztagen Ihres Kindes morgens zwischen 08.00 Uhr und 09.00 Uhr in der Schule abholen kommen. Auch dies hatte ich gestern bereits so mitgeteilt.

Voraussetzung dafür ist aber auch, dass Sie die Schule mindestens einen Werktag vor Abholung darüber informieren, dass sie beabsichtigen, Ihr Kind nicht testen zu lassen, damit das Material zur Abholung vorbereitet werden kann. Sicher haben Sie Verständnis dafür, dass wir nicht die kurze Unterrichtszeit am Tag dafür nutzen können und wollen, im Nachhinein noch Kopien zu erstellen und die anwesenden Kinder im Klassenraum warten zu lassen.

ABER, denn das liegt uns allen hier am Herzen:
Ich möchte Sie bitten, Ihre Entscheidung bzgl. des Testens noch einmal gründlich zu überdenken. Ihnen muss klar sein, dass das Testen in der Schule aller Wahrscheinlichkeit noch bis zu den Sommerferien als einzige Möglichkeit für einen Schulbesuch erhalten bleiben wird. Ihr Kind darf dann bis zu den Sommerferien nicht mehr in die Schule gehen. Die daraus resultierenden Nachteile werden immens sein, da sie als Eltern zu Hause selbst mit bester Vorbereitung Ihr Kind nicht so fördern und schulisch weiterentwickeln können, wie das in der Schule durch die ausgebildeten Lehrkräfte möglich wäre. Die Verantwortung dafür tragen Sie dann als Eltern ganz alleine. 

Ich würde mir wünschen, dass Sie mit Ihrem Kind sprechen und es zumindest am ersten Testtag in die Schule schicken und EINEN Test mitmachen lassen. Sollte sich Ihr Kind tatsächlich so schwer damit tun oder Sie dann immer noch Bedenken haben, können Sie die weiteren Testungen Ihres Kindes immer noch untersagen. Diesen einen Test könnten Sie zu Hause übrigens bereits ganz einfach ein wenig vorbereiten, um ggf. vorhanden Ängste zu reduzieren. Üben Sie mit einem Wattestäbchen mit Ihrem Kind, lassen Sie es ausprobieren, wie sich das mit dem Wattestäbchen anfühlt. Nur der Wattebausch muss in die Nase, ein tiefes Einführen ist nicht erforderlich. Dadurch, dass Ihr Kind das Wattestäbchen selber führt, kann es jederzeit unterbrechen, wenn es unangenehm wird.

Wir wissen, dass einige sich über den Zwang zum Testen am meisten ärgern und daher die Testung verweigern. Sind aber nicht die Konsequenzen, die Ihr Kind zu spüren bekommen wird, weil es nicht in die Schule kann, viel schwerwiegender? Sollte Ihr Ärger über die Vorgaben wirklich dazu führen, dass Ihr Kind seine Freunde in der Schule nicht sehen kann, dass es keine schulische Förderung mehr in dem aber eigentlich aktuell möglichen Rahmen mehr erhält, in einer Klasse mit ausgebildeten Lehrerinnen, die alle zum Wohle der Kinder arbeiten?

Wir sind im Leben mit vielen Zwängen konfrontiert, mit denen wir uns abgeben müssen, wenn wir am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wollen. Das ist manchmal einfach nicht zu ändern. In diesem Fall trägt es zum Schutz aller am Schulleben Beteiligten bei.

Auch wenn Sie sich sicher schon viele Gedanken gemacht haben, denken Sie noch einmal über meine Worte nach und nehmen die Möglichkeit wahr, den Test zumindest einmal auszuprobieren.

Wir freuen uns alle darauf, wenn wieder alle Kinder regelmäßig in die Schule kommen dürfen und hoffen, dass Ihr Kind ebenfalls dazugehören darf.


Mit freundlichen Grüßen

M. Neuefeind
(Schulleiter)
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